Die Landshuter Hochzeit

Durch die Straßen der Landshuter Altstadt ziehen Pferde geschmückte Kutschen, umringt von Fürsten, Rittern, Mägden und Landsknechten, die farbenfrohe Kostüme tragen und große Fahnen schwenken. Warum? Sie feiern die Hochzeit des bayerischen Herzogs Georg des Reichen mit Hedwig Jagiellonica, der Tochter des polnischen Königs Kasimir IV Jagiello – vor mehr als 500 Jahren, anno 1475. 

Seit 1985 legen 2.400 der Bewohner Landshuts alle 4 Jahre altertümliche Kostüme an. Mitwirken an der Landshuter Hochzeit tut man meist mit der ganzen Familie, von Kindheit auf, und über mehrere Generationen hinweg. 

An Juli-Wochenenden schlüpfen die teilnehmenden Amateurschauspieler in mittelalterliche Gewänder und versetzen die Hauptstadt Niederbayerns ins Mittelalter zurück. Jeder Mitwirkende hat seine Rolle und muss sich an feste Regeln halten. Brillen, Uhren und Handys sind streng verboten: Alles soll authentisch wirken. 

Neben dem Hochzeitszug werden Ritterspiele auf dem Turnierplatz mit Fürstentribüne aufgeführt, hinter dem sich die altehrwürdige Burg Trausnitz und die Martinskirche erheben. Ein historischer Lagerplatz, Stände und Tavernen locken die 700.000 Besucher ins Mittelalter – eine Zeitreise voller Musik, Tanz und über 90 Aufführungen während des Wochenendes.