Die europäische Besiedelung Kanadas begann Mitte des 16. Jahrhunderts, als Jacques Cartier zu seinen Entdeckungsreisen aufbrach.
1867 wurde die Dominion Kanada gegründet, die anschließend innerhalb der Republik im Jahre 1931 durch das Statut von Westminster zu einem de facto eigenständigen Staat wurde.
Am 17. April 1982 wurde Kanada durch das Inkrafttreten des Verfassungsgesetzes gänzlich autonom und unabhängig.
Heute ist Kanada ein Mitgründer der G7 und erfreut sich eines ausgezeichneten Ruhms auf internationaler Ebene. Als zweitgrößte Land weltweit zählt es jedoch zu den am wenigsten dicht bevölkerten Ländern.
Bayern und Kanada pflegen seit Langem enge partnerschaftliche Beziehungen. Bereits seit 1989 besteht eine äußerst lebendige Partnerschaft zwischen Bayern und der Provinz Québec, und seit 2009 unterhält Alberta zudem eine wissenschaftliche und technologische Zusammenarbeit mit Bayern.
Mit einem nominalen BIP von 1,989 Milliarden US$ (2018) stellt Kanada die elftgrößte Wirtschaftsnation weltweit dar. Die Kombination aus seiner immensen Fläche von 9,9 Millionen km2 und knapp 37 Millionen Einwohnern macht Kanada zeitgleich zum zweitgrößten und zum am wenigsten dicht besiedelten Land der Welt. Die First Nations stellen etwa 1 Million Einwohner dar.
Kanadas offizielle Amtssprachen sind sowohl Englisch als auch Französisch, wenn auch Französisch außerhalb Québecs nur von Minderheiten gesprochen wird.
Die größten Städte sind Toronto mit 2,8 Millionen, Montréal mit 1,7 Millionen und Calgary mit 1,2 Millionen Einwohnern. Die Hauptstadt Kanadas ist Ottawa, wo knapp 950.000 Menschen leben; direkt danach kommt Vancouver mit 650.000 Einwohnern.
Die fünf unterschiedlichen Zeitzonen, die zwischen Ost- und Westküste des Landes liegen, sprechen für die Weite Kanadas, die jedoch mittels sehr guten Flugverbindungen überwunden werden kann. Bei dem meistbesuchtesten Flughafen handelt es sich um den Toronto Pearson International Airport, der Kanada mit zahlreichen Städten weltweit verbindet.
Kanada ist in 13 Provinzen und Territorien eingeteilt. Das politische System des parlamentarisch-demokratischen Bundes und der parlamentarischen Monarchie orientiert sich am Westminster-System.
Das Regierungssystem Kanadas ermöglicht die Verteilung von Kompetenzen in den unterschiedlichen Bereichen auf die provinzielle und territoriale Regierungsebene: Gesundheitswesen, Bildungswesen, Kultus und die Nutzung natürlicher Ressourcen werden lokal verwaltet. Auf vielen Ebenen besteht außerdem finanzielle Unabhängigkeit. Größtenteils wird – zusätzlich zur kanadischen – eine provinzielle (je nach Provinz unterschiedlich) Einkommenssteuer erhoben; auch besitzt jede Provinz eine eigene Gesetzgebung in Sachen Alkohol und Glücksspiel.
Auch die Organisation des Rechts ist von Provinz zu Provinz unterschiedlich. Das Justizsystem Québecs etwa basiert auf dem Code civil Frankreichs, während anglophone Provinzen sich an das britische Common law orientieren. Im Arbeitsrecht findet man Unterschiede in bestimmten Bereichen: So basieren einige Entscheidungen auf dem kanadischen Arbeitsrecht, während andere der provinziellen Gerichtbarkeit unterliegen.
Seit Beginn des 21. Jahrhunderts ist die Forschungsproduktion (gemessen an der Veröffentlichung wissenschaftlicher Artikel) Kanadas stetig angewachsen. Kanadas nationaler Forschungs-Rat (National Research Council, NRC) ist nicht nur im eigenen Land, sondern auch eine weltweit führende Forschungseinrichtung für Wissenschaft und Technologie und sorgt für die Verbreitung von Technologieentwicklungen und Informationen. Der marktorientierte Fokus der Organisation widmet sich der Verbesserung der Lebensstandards aller Menschen durch Forschung; umgesetzt wird dieses Ziel in Büros, die sich hauptsächlich in den großen Städten des Landes befinden. 2015 wurden 1,6 % des BIPs in Forschung und Entwicklung investiert (im Vergleich zu noch 1,9 % im Jahr 2006).
Forschung und Entwicklung werden auch in Spitzenuniversitäten vorangebracht, wovon die besten in der U15 Group of Canadian Research Universities (kurz U15) zu finden sind. Die Mitglieder der U15 repräsentieren 80 % der kanadischen Forschung, was mit einem Umsatz von etwa 36 Milliarden CAD zum wirtschaftlichen Erfolg des Landes beiträgt.
Einrichtungen wie MITACS unterstützen die Verknüpfung von Hochschulen, Industrie und der Welt, indem sie internationale Studierende bei sich begrüßen oder Stipendien für kanadische Studierende vergeben, die ihnen ein Forschungsaufenthalt im Ausland ermöglichen.